Die unsichtbare Dimension – Ein künstlerisches Forschungsprojekt
Das Anliegen meines künstlerischen Forschungsprojektes ist es, Unsichtbares – weil winzig Kleines – in Zeichnungen und Malarbeiten umzusetzen und dabei zu erforschen. Die Ergebnisse finden in farbigen Aquatinta-Radierungen ihre grafische Umsetzung und werden damit für den Betrachter sichtbar.
Grundlage meiner Arbeiten in diesem Projekt sind mikroskopische Aufnahmen von Wasserwesen – z.B. Volvox, Pediastrum, Scenedesmus u.a., angefertigt und mit freundlicher Genehmigung für mein Projekt bereitgestellt von Dietmar Heiden, Berlin –, deren Besonderheiten und »Unsichtbarkeiten« ich durch zunächst zeichnerische oder malerische Umsetzung interpretiere und darstelle. Intuitiv, ja tranceähnlich fast, spüre ich den Wesenszügen dieser mikroskopischen Wasserwelt nach und bringe so das sich mir im Unsichtbaren Offenbarende zu Papier. Dabei dient die zeichnerische oder malerische Arbeit als Urschrift, die in der Grafik der Aquatinta-Radierung zur Reinschrift verdichtet wird.
Verstanden als künstlerisches Forschungsprojekt sollen diese Blicke in die unsichtbare Dimension die Künstlerin ebenso wie den Betrachter zu tieferen Einsichten in unser Alltagsleben führen. In einer nach Abschluss des Projektes vorgesehenen Ausstellungsreihe, in der die entstandenen Aquatinta-Radierungen, Zeichnungen und Malarbeiten neben den ursprünglichen Aufnahmen der mikroskopischen Wasserwesen zu sehen sein werden, tritt der Betrachter in einen interaktiven Dialog mit den Werken und wird dabei selbst zum Forscher.
Potsdam, 10.10.2020 / Linde Kauert